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Bremen . |
Klimawandel ermöglicht auch Weinanbau in Schweden, Dänemark und England. Riesling aus St. Peter-Ording und Müller Thurgau aus der Holsteinischen Schweiz : Was vor Jahren undenkbar schien, klingt nicht mehr so abwegig. Nahe der Hamburger Landungsbrücken gedeihen bereits seit zwölf Jahren die Trauben Phornix und Regent. Mit dem Klimawandel verschiebt sich auch die Weinanbaugrenze jedes Jahr ein Stückchen weiter Richtung Norden. Zuletzt erlaubte das Klima im 12. Jahrhundert an der Ostsee, in England und Dänemark Weinanbau im großen Stil. Damals gab es eine ähnlich warme Klimaperiode wie heute. Erst eine Kälteperiode im 15. Jahrhundert machte den großflächigen Winzertum im Norden ein Ende. Jedes Jahr wird es etwas besser. Winzerin Christel Currle betreut mit ihrem Vater Fritz den kleinen Hanburger Weinbau mit 75 Rebstöcken. "Jedes Jahr wird es ein Stück besser und haben mitlerweile ein Prodkt, ähnlich wie ein Qualitätswein", sagt die Stuttgarterin. Durch fehlende Berge und Hänge im Norden bleibe aber das Problem der Sonneneinstrahlung. Weinexperte Mario Scheuermann Betreiber des Informations-Portals "best-of-wine.com" berichtet von einer Zunahme guter Tropfen aus dem Norden. Die Rebflächen ziehen sich mittlerweile wie ein "Fleckenteppich" über Norddeutschland. Von Bremen, Westerhausen, von den Ausläufern des Hessischen Berglandes über den Harz bis an den Ostseestrand. aLS "Polargrenze" des Weines galt bisher der 52. Breitengrad, der ungefähr auf der Höhe von Bielefeld verläuft. Klimaforscher halten jedoch diese Grenze nicht mehr für haltbar. Selbst auf der schwedischen Insel Gotland wird bereits Wein kultiviert. Auch auf dänischen Inseln wird Weinbau betrieben und ist sogar von der EU als Qualitätsweinbauland anerkannt worden. Die Nordwanderung zeige sich jedoch schon deutlich in England. Hier ist die Weinanbaufläche in den vergangenen 20 Jahren um 300 Prozent gewachsen. Reben in Spanien und Frankreich nähern sich in Zukunft den Bedingungen des heutigen Griechenland. Während sich die Deutschen Badischen- und Rheingauer Winzer auf französisches Klima einstellen. In Deutschland ist der nördlichste Punkt derzeit ein Rotwein aus Mecklenburg-Vorpommern - Insel Usedom. Auch Schleswig-Holstein gibt es schon einige private Hobby-Winzer. Der allgemeine Einbruch von bis zu 30 Prozent in Frankreich, Italien und Spanien wird zusehends von den Nordlichtern wieder ausgeglichen. In Schweden tranken die Bürger 2007 29 Liter- und in Dänemark sogar 35 Liter, pro Kopf. Die Konsumveränderung ist auch in Deutschland erkennbar. Die Hamburger tranken 2006 pro Haushalt 57 Liter Wein - mehr als die Bevölkerung im Rheinland oder in München. |
Bericht März . 2008 |
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