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Serviceseite 2: Uhrmacher
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Northeim / Dresden |
Uhrmacher stark gefragt - Hochwertige Technik. Wem die Stunde schlägt. In Werkstätten warten wieder mehr defekte mechanische Uhren auf die Rearatur. Fachleute dafür finden sich nicht mehr überall."Einen gelernten Uhrmacher können Sie in fünf Jahren mit Gold aufwiegen", sagt Horst Eberhardt vom Zentralverband der Uhren, Schmuck und Zeittechnik. Man trage international wieder mechanische, hochwertige Technik am Handgelenk. Wer sich damit auskennt, hat gute Karten am Arbeitsmarkt. Seit Aufkommen der Quarzuhren zu Beginn der achtziger Jahre bildete die Branche weniger aus.bBereits heute fehlenblaut Zentralverband bundesweit bis zu 1000 Uhrmacher. Die Gemeinschaft der Innungsobermeister startete im Mai 2007 auf ihrer Jahrestagung die Initiative "Bilde deinen eigenen Nachfolger aus". Auf dem deutschen Uhrmachertag am 27. und 28. Oktober 2007 in Münster soll der Öffentlichkeit die Branche wieder näher gebracht werden. Gefragt in vielen Branchen. Einen anspruchsvollen Beruf nennt Eberhardt das Metier. Die Suche nach Störungen in einer Uhr zählt zu den Hauptaufgaben. Außer im Handwerk arbeiten Uhrmacher in der Flugzeugindustrie im Schiff-, Werkzeug- und Maschinenbau. In der Industrie stellen sie in Serienanfertigung Einzelteile oder Baugruppen her. Spezialistenbrestaurieren alte und wertvolle Zeitmesser. Johannes Eulitz kümmert sich seit 17 Jahren um Exponate im Museum "Mathemattisch-Physikalischer Salon" der staatlichen Kunstsammlungen im Dresdner Zwinger. "Rearatur und Restaurierung einer Uhr können zu unterschiedlichen Resultaten führen", erklärt der Uhrmachermeister und Restaurator. Eine historische Uhr müsse nicht wieder laufen, wenn konservatorische Gründe dagegen sprechen. " Bei einer modernen Uhr will man das gleichmäßige Ticken zurückholen." Das Wisssen über Restaurierung erwarb Eulitz über die Praxis. Geduld, ein Hang zu Präzision, dreidimensionales Vorstellungsvermögen und mechanisch-technisches Wissen gehören zum Grundgepäck künftiger Uhrmacher, so die Bundesagentur für Arbeit (BA) . Gute Feinmotorik und exaktes Sehvermögen sind erwünscht. Vor zittrigen Fingern und Schweißhändchen wird gewarnt. Der Hauptschulabschluss ist zwingend, Rechen- und Physikkenntnisse sollten praxistauglich sein. Detailierte Kenntnisse von Baugruppen und deren Funktionen, Materialien und Montagetechniken werden in drei Jahren Lehre vermittelt. Anfangs beschäftigen Grundtechniken wie Spanen und Feilen die Lehrlinge. Später kommen Montage und Instandhalten von Uhren, das Behandeln von Oberflächen, der Umgang mit Strom, das Warten von Schmuck sowie Lagerung und Verkauf (mit situationsgerechter Gesprächsführung) dazu. In der Gesellenprüfung gilt es eine kleine Uhr instand zu halten und Kenntnisse zu Uhrentechnik, Service sowie Wirtschafts- und Sozialkunde nachzuweisen. Die Uhrmacherschule in Münster genießt in der Branche einen sehr guten Ruf. Lehrlinge ohne Ausbildungsbetrieb sind in Berufsschulen in Glashütte (Sachsen), Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedrsachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen an der Scule in Hamburg-Farmsen, für Bayern und Hessen in Würzburg. Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien, die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie und das Berufsbildungsinstitut (BIBB) geben Auskünft zum Beruf. Im Jahr 2005 waren beim BIBB bundesweit 179 Lehrlinge registriert, jeder Dritte lernte im Freistaat Sachsen. Bundesweit arbeiten rund 8000 Meisterbetriebe, weitere 5000 Geschäfte nehmen Aufträge mit Uhren entgegen. Für den Beruf ist seit 2004 der Meistertitel keine Pflicht mehr. Die Bundesagentur nennt 11,57 Euro als tariflichen Bruttostundensatz. Für Johannes Eulitz hat Einkommen bei der Berufsorientierung nie eine Rolle gespielt. " Ich kann mir gar keinen anderen Beruf vorstellen", sagt er. |
(dpa / tmm) 11.08.2007 |
| Wer sich für traditionelle und zugleich zukunftsträchtige Handwerk interessiert, kann sich an den Zentralverband für Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik unter Telefonnummer 05551 / 1658 wenden. Informationen im Internet siehe links. |
(dpa) Berlin |